Schnüffelzeit Newsletter #08

Schnüffelzeit Newsletter #08 - Schnüffeltüftler

Deine Portion Wärme, Wissen & Wertschätzung – für dich und deinen Hund

Mit einem Welpen im Haus verändert sich vieles. Wir achten wieder darauf, nichts Ankaubares rumliegen zu lassen, lassen sie nach dem Fressen sofort raus in den Garten und passen uns dem Rhythmus des kleinen Hundes an, um rechtzeitig aufzustehen, wenn sie raus muss.

Die letzten Wochen waren herrlich, aber ganz klar auch anstrengend. Denn nicht nur der junge Hund braucht Aufmerksamkeit und Fürsorge, sondern auch der Große. Und ich sags Euch ehrlich: Ich muss manchmal ganz schön aufpassen, vor lauter Fürsorge nicht in die Kontrolle zu kippen.

Das ist grundsätzlich nicht Schlimmes, aber ich versuche, zu differenzieren, wann ich fürsorglich aufmerksam bin, und wo ich manchmal vielleicht etwas zu sehr lenke (kontrolliere), ohne es zu bemerken. Denn mir ist  eins besonders wichtig: Dass meine Hunde sich wohl und sicher fühlen. Dazu gehört ein guter Umgang miteinander und das Fördern von Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit. Ich möchte nicht, dass der kleine Welpe sich immer vor- und reindrängelt, wenn die “Große Schwester” sich Streicheleinheiten abholt. Genausowenig muss die aber das “Fräulein Rottenmeier” spielen und das Gefühl haben, reglementieren zu müssen.

Die Beschreibung “Grenzen setzen” möchte ich dabei ganz explizit nicht verwenden, weil es mir heute darum nicht geht und weil ich das einen ganzen Abend lang diskutieren könnte. Jedenfalls achte ich darauf, dass Spiel nicht kippt oder auf dem Spaziergang keine umgerannt wird. Labradore sind ja sehr körperlich miteinander und gut bemuskelte 26kg gegen 15kg halbes Hemd sind einfach nicht fair. Trotzdem sollen sie miteinander rennen und spielen dürfen, ohne dass ich ständig eingreife und reglementiere. Das klappt alles in allem ziemlich gut, aber ich muss mich immer wieder reflektieren und manchmal gelingt es mir besser und manchmal weniger gut, nicht alles kontrollieren zu wollen. Bin ja trotz der berühmten “20 Jahre Hundeerfahrung” (wie sehr ich dieses Satz hasse) auch nur ein Mensch. Und wenn ich keinen guten Tag oder keinen Kopf für so viel Achtsamkeit habe, gehen wir getrennt. So ist es für uns am Entspanntesten.

Fürsorge oder Luxus

Nicht selten beobachtet uns jemand und sagt freundlich und wertschätzend, wie gut es diese beiden Hunde doch haben. Was für ein Luxusleben! Natürlich freuen wir uns darüber, schließlich wird auch unter uns Menschen viel zu selten ein nettes Wort gesprochen oder gar gelobt. Und es gibt immer noch viele Menschen, die  mir “verwöhnter Luxusköter” oder “vermenschlichter Kinderersatz” ins Gesicht sagen, als würden sie mich damit irgendwie treffen. Auch wenns dreist ist: Das zeigt mir, dass ich alles richtig mache 😉

Fürsorge ist für mich das, was zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden der Hunde beiträgt. Das kann von Hund zu Hund unterschiedlich sein, deswegen ist aktives Hinsehen nicht weniger wichtig als bewusst Raum dafür zu schaffen. Wozu hat man denn sonst Hunde, bitte?

Physische Fürsorge

In meinem vorherigen Leben als Hundephysio habe ich die Erfahrung gemacht, dass dieser Punkt tatsächlich sehr oft vernachlässigt wird. Regelmäßige, altersgerechte Bewegung, Spiel und Interaktion, Körperpflege und -hygiene, gesunde Ernährung und frisches Wasser sind keine Selbstverständlichkeit. Sie gehören ebenso dazu wie Vorsorgeuntersuchungen, Aufmerksamkeit für kleine Veränderungen im Verhalten oder körperlich. Und: Hunde brauchen einen sicheren, komfortablen Rückzugsort, den ALLE, auch Kinder oder andere (vierbeinige) Mitbewohner, respektieren.  

Pflegemaßnahmen wie Bürsten, Zähneputzen oder Krallen kürzen sind für viele eine echte Herausforderung. Das ist nichts, wofür man sich schämen muss und kann viele Gründe haben. Es ist aber auch nichts, was so bleiben muss, denn es führt unweigerlich zu körperlichen Beschwerden. Verfilztes Fell, zu lange Krallen und schlechte Zähne habe ich viel zu oft gesehen und führen immer über kurz oder lang zu Beschwerden, die nicht sein müssen. Es gibt mittlerweile sehr viele gute Groomerinnen, die Fell und Krallen wieder in den Griff bekommen. Und Tierärztinnen, die auf Zähne spezialisiert sind. Es ist nie zu spät und falsch, sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

Emotionale Fürsorge

Gerade auf Social Media fühlt sich jede/r Hundebesitzende gefühlt berufen, ihre Gamechanger in den Orbit zu spielen. Ich finde das ehrlich lästig und meistens auch echt gefährlich, was da alles so erzählt wird. Hunde sind höchst soziale Lebewesen, für die gibt es keine Lifehacks wie für “endlich streifenfreie Fenster”. Und wem es zu viel ist, aufmerksam zu sein für Stimmungen (ja, auch Hunde haben die) und Signale, Ruhepausen nicht immer vorzudiktieren und mit Routinen möglichst Verlässlichkeit und Orientierung zu geben, sollte wirklich hinterfragen, wofür er oder sie einen Hund hat. Positive Zuwendung ist nichts, was sich irgendein Lebewesen erarbeiten oder verdienen sollen müsste. Routinen geben Orientierung und jeder Hund darf individuelle Vorlieben, Ängste und Grenzen haben. Ja, manchmal stellt man sich das anders vor oder hat andere Erwartungen. Sei der Mensch, den Dein Hund braucht ❤️

Mentale & kognitive Fürsorge

Letzte Woche zum Shopgeburtstag 🎂 habe ich endlich die Pawzler in den Shop aufgenommen. Wir haben selbst schon lange einen und ich finde sie ohne Übertreibung eins der besten Denkspielzeuge, die es für Hunde gibt. Denn sie sind modular aufbaubar, so dass sie fordern, ohne zu überfordern. Es ergibt viel mehr Sinn, Hunde mit zunächst einfachen (Such)Spielen und Denkaufgaben zu beschäftigen, als gleich mit dem Raketenwissenschaftler-Sudoku anzufangen. Woran man erkennt, dass es zu schwer ist? Schnelle Atmung, hektische Bewegungen, Einsatz von Pfoten oder Zähnen. Schon mal erlebt? Ja, ich auch. Enrichment muss an Alter, Entwicklungsstand und Persönlichkeit angepasst sein. Es ist kein Wettbewerb, wer der klügste Hund in der Straße ist. Eher, welcher der Glücklichste ist 😉

Und ganz doll dich!

Mit einem Welpen, einem Senior, Haus, Mann und Job wird es mir nicht langweilig- und ich bin ziemlich sicher, dass Ihr auch alle genug zu tun habt, bis der Tag vorüber ist. Deswegen ist es wichtig, dass Ihr auch an Euch denkt, denn sonst ist alles, worüber ich bis jetzt geschrieben habe, für die Katz.Hunde spüren Stress und Hektik, wie sollen sie selbst ruhig und gelassen bleiben, wenn Du den ganzen Tag unter Strom stehst? Du träumst davon, dass Dein Hund viele tolle Tricks beherrscht? Bei der Begleithundeprüfung alle staunen lässt oder das nächste Turnier auf dem Treppchen steht? Setze Dir realistische Erwartungen an Dich und Deinen Hund, sonst gibts nur Frust. Und der macht grantig. Und zu guter Letzt: Nimm Dir bewusst Zeit fürs Nichtstun. Mit Hund (ohne Training im Kopf) und ohne Hund (für Wellness, Sport oder wie Du Deine Me-Time sonst gern verbringst). Die Beziehung zu Dir selbst ist das Fundament für alle Deiner Beziehungen. 🫶

Und sonst so?

An dieser Stelle bekommt ihr einen Rückblick auf vergangene Schnüffelzeit-Ausgaben. Die Schnüffelzeit ist kein Newsletter im gewohnten Sinn, sondern wie ein kleiner Kaffeeplausch in Deinem Lieblingscafe.

Er erscheint in der Regel 1x im Monat und enthält neben einer großen Portion Wertschätzung für Hunde viel Persönliches und hoffentlich Inspirierendes. Für alle Abonnierenden gibt es zusätzlich noch Film- oder Buchtipps sowie Produktvorstellungen aus dem Shop. Manchmal sind es neue Produkte, die Abonnierende noch vor allen anderen zu sehen bekommen, oft kurzzeitig gültige, exklusive Rabattcodes. Und abschließend immer ein paar persönliche Worte, was hier sonst so los ist.

Diese sind hier in der öffentlichen Ausgabe nicht enthalten. Wenn du mehr lesen willst, registriere dich hier für den Newsletter.

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